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Streit um CSD-Umbenennung geht weiter
In die Parade gefahren

Am 21. Juni wird in Berlin der Christopher Street Day gefeiert. Soviel ist sicher. Doch ob eine, zwei oder bis zu vier Paraden durch Berlin ziehen, und wer an welcher Parade teilnimmt, ist völlig unklar. Nach der Ankündigung des Trägervereins, den CSD Berlin in „Stonewall Parade“ umzubenennen, ist die Berliner Lesben- und Schwulenszene tief zerstritten. Das wurde bei einer Podiumsdiskussion im Neuköllner Club SchwuZ €deutlich.

CSD-Vereinsvorstand Reinhard Thole räumte am Dienstagabend Fehler ein. Die Strategie des Vorstands, die lange vorbereitete Umbenennung als „Big Bang“ in die Community zu tragen, sei gescheitert.

Gleichzeitig verteidigte Thole den neuen Namen. Bislang hätten viele an der CSD-Parade verdient, aber davon sei kaum etwas beim Trägerverein angekommen. Deshalb habe man sich intern entschieden, künftig mit einem geschützten Namen zu arbeiten und von allen Beteiligten Lizenzgebühren zu kassieren. Stonewall verweist auf eine Bar in der New Yorker Christopher Street, in der 1969 eine Polizeirazzia stattfand.

Verschiedene Akteure wie der Lesben- und Schwulenverband und die Aids-Hilfe haben sich von der Umbenennung distanziert. Eine Aktionsgemeinschaft will am 21. Juni eine eigene CSD-Parade auf die Beine stellen.

Der Abgeordnete Stefan Evers vom Verband Lesben und Schwule in der CDU sprach sich für eine gemeinsame CSD-Parade aus. Für die Umbenennung äußerte er vorsichtiges Verständnis, kritisierte aber das Beharren des CSD-Vereins auf einer Route am Brandenburger Tor. Am 21. Juni findet parallel zum CSD ein WM-Spiel mit deutscher Beteiligung statt. Damit kollidiert die Parade mit der Fanmeile.

Der Tagesspiegel, [16.04.2014]